SPES Dissemination und Transfer (SPEDiT)

Trainingsmaterialien und Einführungskonzepte zur durchgängigen modellbasierten Entwicklung eingebetteter Systeme

Im Projekt "Software Platform Embedded Systems" (SPES2020) sowie dem Nachfolgeprojekt SPES_XT wurden von einem Konsortium von mehr als 20 Partnern aus Akademia und Industrie die Grundlagen für einen umfassenden methodischen Baukasten zur durchgängigen modellbasierten Entwicklung eingebetteter Systeme erarbeitet. Wissenschaftliche Studien belegen, dass der Einsatz von durchgängigen modellbasierten Techniken, wie sie auch im SPES Konsortium entwickelt wurden, den Produkt Entwicklungsaufwand beträchtlich reduzieren kann (im Mittel 27% - 34%), da häufig auftretende Probleme, wie sie z.B. bei einer Unterspezifikation des Systemverhaltens oder bei widersprüchlichen Vorgaben auftreten, vermieden werden können. Darauf aufbauende Analysetechniken verbessern zudem die Qualität der Artefakte, was ebenfalls zur Optimierung der Entwicklung beiträgt. Es ist daher für Unternehmen der deutschen Industrie von großer Bedeutung einen Einstieg in diese Technologie zu finden, um die Vorreiterstellung zu festigen und zukünftig im internationalen Wettbewerb bestehen zu können.

Um die Nachhaltigkeit dieser wertvollen Projektergebnisse zu gewährleisten, muss eine breite industrielle Öffentlichkeit sensibilisiert und in die Lage versetzt werden, die entwickelten Techniken und Methoden in der täglichen Engineering-Praxis zu nutzen. Für eine erfolgreiche Überführung der SPES Ergebnisse in verschiedene Branchen der Embedded Systems Industrie in Deutschland, beispielsweise in die Automobilindustrie oder den Bereich der Gesundheitssysteme, ist es notwendig, Unternehmen dazu zu ertüchtigen, die in den SPES Projekten gewonnenen Erkenntnisse systematisch in die individuellen Engineering-Prozesse zu integrieren. Dadurch wird das Personal in die Lage versetzt, die geeigneten Techniken und Methoden, unterstützt durch leistungsfähige integrierte Werkzeuge, möglichst direkt anzuwenden.

Hierzu müssen die in den SPES Initiativen entwickelten Techniken und Methoden zunächst in eine vereinheitlichte und in der industriellen Praxis anwendbare Form gebracht werden. Dazu gehört auch, das vorhandene Material (welches typischerweise in Form umfangreicher technischer Berichte vorliegt) im Sinne von Praxistutorien aufzubereiten und Konzepte für die Migration und Prozessintegration zu entwickeln, die die spezifischen Anforderungen und Randbedingungen der unterschiedlichen Stakeholder (z.B. verschiedene Unternehmen und am Engineering-Prozess beteiligte Personen) berücksichtigen.

Im Vorhaben SPEDiT haben sich 9 Partner aus Industrie und Wissenschaft zusammen getan, um ein Schulungs- und Transferkonzept basierend auf den Resultaten der SPES Projekte zu realisieren. Dadurch soll die Verbreitung der Techniken und des durchgängigen, methodischen Gesamtansatzes zur Entwicklung eingebetteter Systeme unterstützt und die Basis für standardisierte Methoden, Techniken und Prozesse auf diesem Gebiet gelegt werden. Der breite industrielle Einsatz von SPES Ergebnissen wird zusätzlich dadurch gefördert, dass integrierte und für den professionellen Einsatz in komplexen Entwicklungsorganisationen geeignete Werkzeugketten zur Verfügung gestellt werden.

Neben den technischen und methodischen Fragestellungen sind zusätzlich die wirtschaftlichen Aspekte der Einführung von SPES Ergebnissen in Bezug auf eine möglichst breite Akzeptanz von erheblicher Bedeutung. Es werden Anwendbarkeits- und Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen für den Einsatz der Techniken und Methoden benötigt, die z.B. darauf abzielen, Aufwand und Risiken der kommerziellen Einführung und Nutzung in Industrieunternehmen zu minimieren.

Die Aufbereitung der Lehrmaterialien erfolgt digitalisiert durch den Einsatz moderner Medien, die auf einer Lernplattform bereitgestellt werden.